Immer wieder diese Berichte über Fahrrad- und Pedelec-Unfälle

 

 

 

Das Pedelec ist in der heutigen Autoraserzeit, ein Segen für die Gesundheit, Körperertüchtigung und Umwelt. Wer ein Leben lang Rad gefahren ist, wird auch mit dem Pedelec kaum Unfälle haben. Dagegen ist ein Fahrrad-Pedelec-Anfänger - oder Fahrrad-Wieder-Einsteiger, in höchsten Maße gefährdet. Es ist so, als wenn jemand mit 20 Jahren den Führerschein gemacht hat und sich erst mit 50 wieder hinters Steuer setzt. Wo also ist die erste deutsche Fahrrad-Fahrschule. Meine Frau und ich, fahren ein Leben lang Rad und sind vor über 10 Jahren auf das Pedelec‘ s umgestiegen. Bisher ohne Unfälle, aber Stürze mit Zweirädern kann man nicht vermeiden, es gibt beim Radfahren immer wieder fahrradtypische Situationen, die zu Stürzen führen können. Deshalb habe ich schon vor Jahren das Buch >Pedelec von A-Z (Amazon) geschrieben. Hier, aus dem Inhalt die wichtigsten Dinge, die ein Radfahrer im Straßenverkehr beachten sollte. Vorsicht bei: Nässe, bei Winterglätte, Schotter, Schlaglöchern, Eisenbahnschienen, Gullys und Kanal-Deckeln, Bordsteinkannten und auf und Abfahrten. Hier besteht erhöhte Sturzgefahr. Fährt man mit dem Fahrrad das erste Mal durch >seine Stadt<, bekommt man tausend Probleme, die man mit dem Auto nicht hatte. Es ist kolossal schwer, sich ohne Knautschzone durch den Autoverkehr durchzumogeln. Es hat schon etwas Beängstigendes, wenn von allen Seiten diese schnellen, teilweise rücksichtslosen Fahrzeuge auf einen zurasen. Man muss höllisch aufpassen, sozusagen neu - Radfahren lernen. Nach einiger Zeit kennt man alle Fahrradwege, Umfahrungen, Ausweichstrecken und Radwege in seiner Umgebung. Es ist ein richtiges Abenteuer, alles kennen zu lernen, was mit dem Rad möglich ist. Mit der Zeit lernt man auch, sich so zu verhalten, dass die Autofahrer den Radfahrer als gleichberechtigten Verkehrsteilnehmer wahrnehmen. Man muss sich eine gewisse Frechheit gegenüber Autofahrern angewöhnen, sichtbar, deutlich, mit eingeschaltetem Licht und mit einer Warnweste fahren, so wird man wahrgenommen und respektiert. Man braucht ein dickes Fell und einen breiten Rücken, um an Engstellen so zu fahren, als wäre man ein Auto. Sie lesen richtig, ein Radfahrer, der sich an einer Engstelle bei einer Verkehrsinsel zu zaghaft verhält, wird von Autolern gnadenlos an den Rand gequetscht, geschnitten und mit 20 cm Abstand passiert, da gibt es nur ein Rezept - wenn die Straßenbreite das Überholen eines LKWs, oder PKWs nicht zulässt, in der Straßen-Mitte fahren, niemand mehr vorbeilassen, dabei kommt Ihnen Ihre Pedelec-Schnelligkeit sehr entgegen, weil sie fast so schnell wie die Autos unterwegs sind. Keine Bange, Sie haben alle Verkehrsregeln auf Ihrer Seite, denn im Grunde benötigt der Radfahrer mit seinen gelegentlichen Ausschlenkern, genau so viel Platz wie ein Auto, nämlich 2,50 m. Ein Autolenker muss zu Radfahrern ca. 1,5 m Abstand einhalten, da der Radler 0,65 m breit ist und vom rechten Straßen-Rand auch noch 0,80 m Abstand halten darf, sind diese 2,50 m noch recht knapp bemessen. Was viele Radler auch nicht wissen, sie müssen von parkenden Autotüren soweit wegbleiben, dass sie nicht gegen eine zufällig geöffnete Tür knallen können. Zu dem Thema gibt es sogar Gerichtsurteile, siehe hierzu auch die Website des ADFC - Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club.

 

http://www.adfc-nrw.de/kreisverbaende/kv-bottrop/radverkehr/wo-radfahren.html ).

 

Sie sollten also beim Passieren von parkenden Fahrzeugen, immer genau hinschauen, ob noch jemand drinsitzt, der im nächsten Moment die Tür aufreißen könnte. Wenn Sie bei der Annäherung in den Rückspiegel der stehenden Fahrzeuge reinschauen, sehen Sie auch recht gut, ob noch ein Fahrer am Steuer sitzt. Auch vor Ampelschlangen steigen schnell mal Beifahrer, auf der rechten Seite aus, ohne vorher nach hinten zu schauen.

 

Das bedeutet natürlich, dass viele Radwege in den Städten überhaupt nicht sicher befahren werden können. Aber, wir sind ja schon froh, dass es sie überhaupt gibt und wir nehmen alle mögliche Rücksicht auf die Autoler, fahren wenn möglich schnell wieder an den Straßenrand und lassen sie durch. Was Autoler auch selten beachten ist, dass die Radwege oftmals nur auf einer Straßenseite und dann noch auf der „falschen Seite, der linken“ und zu allem Übel auch noch auf dem Bürgersteig ausgewiesen werden. Der Radler bewegt sich sozusagen gegen die Fahrtrichtung der Autos. Kommt nun ein Auto aus einer Seitenstraße, die fahren ja heutzutage auf „Spitz und Knopf“ ohne rechts und links zu schauen auf die Bordsteinkante vor, um dann nach rechts, oder links raus zu schießen. Viele wissen nicht einmal, dass ein Auto-Fahrer, der auf der Vorfahrtsstraße von rechts oder links kommt, je nach Verkehrssituation auch berechtigt ist seine linke, also die andere Fahrbahnseite, sofern sie frei ist, „mitzubenutzen“. Auf einen in der „falschen Richtung“ daherkommenden Radler, kann man da natürlich auch nicht achten. Äußerste Vorsicht ist also geboten, wenn man sich auf dem linken Radweg bewegt. Ein großes Problem ist, dass Autoler fast immer zu schnell auf Radler zustürmen. Da gibt es im ein paar Situationen im Begegnungsverkehr, die den Radler zum Wahnsinn treiben:

 

  1. Autoler fahren beim Überholen, oder Entgegenkommen zu dicht an Radlern vorbei, man hat den Eindruck, dass manche 20 cm Abstand für ausreichend halten, selbst wenn sie mit 50 bis 80 km/h unterwegs sind. Kommt dem Radler auf einer schmalen Straße oder an Engstellen ein Autoler entgegen, denkt der fast nie daran seine Geschwindigkeit zu reduzieren. Da ich nicht lebensmüde bin, fahre ich in der Straßenmitte weiter, egal ob einer von hinten oder von vorn kommt, so wie es der Autoler auch tut, ich beobachte ihn genau, auch im Spiegel, was er macht und dann passiert das Wunder, er verzögert, nun kann ich einigermaßen sicher wieder an den rechten Straßenrand fahren und dem Autoler freundlichst dafür danken, dass er mich am Leben gelassen hat. Aber Vorsicht, die genannten Manöver dürfen nur unter alleräußerster Vorsicht und nur, wenn nach vorn und hinten noch genug Straße vorhanden ist, angewandt werden, sonst rate ich dem Radler lieber in die Wiese, oder auf den Bürgersteig zu flüchten.

  2. In die für den Radler gefährlichste Situation, kann man sehr schnell kommen, wenn man sich beim Linksabbiegen auf einer viel befahrenen Straße in der Mitte einordnet, als wäre man ein Auto. Dann flitzen die Autoler rechts und links an Ihnen vorbei und Sie sitzen in der Mausefalle. Die Entgegen-Kommer lassen den Radler nicht rüber, die von hinten klemmen ihn wie zwischen Mühlsteinen ein, keiner macht was falsch, oder? Aber wenn nur eine klitzekleine Störung auftritt, sind Sie tot. Ich rate deshalb am Straßenrand so lange zu warten, bis die Straße in beiden Richtungen autofrei ist. In manchen Verkehrssituationen, z. B. an großen Kreuzungen, sollte man als Radler, besser in der Mitte der Fahrbahn stehen bleiben und die Hand links raushalten, so wird man weder links noch rechts überholt und oh Wunder, auch nicht an gehupt. Stellt man sich dagegen an die linke oder rechte Seite der Fahrspur, nimmt bestimmt niemand Rücksicht. Aus meiner Erfahrung heraus, kann ich jedem Radfahrer nur raten sehr auffällig, selbstbewusst und mit greller Kleidung zu fahren, genau so, als hätte er ein Auto unter dem Hintern, denn in Stadtverkehr sind gute Radfahrer und speziell Pedelecs, oft schneller als Autofahrer.

  3. Versuchen Sie mal mit ein paar Radlern über eine viel befahrene Straße zu kommen. Obwohl die Straßenverkehrsordnung vorgibt, das Radfahrergruppen von Autolern rüber gelassen werden müssen, hält sich niemand daran. Na klar, es ist ja nicht bekannt, es hat ja wegen dieses Vergehens auch noch niemand, einen Strafzettel bekommen. Versuchen Sie in dieser Situation einmal mit Fahrrädern über die Straße zu kommen. Sie werden es nicht schaffen. Wir kennen da eine Landstraße, die wir regelmäßig überqueren müssen. Jedes Mal schweben wir in Lebensgefahr. Da können Sie versuchen was sie wollen, keiner lässt sie rüber, da wird gnadenlos alles zusammengehupt. Einmal schafften wir es in einer kleinen Fahrzeug-Lücke so schnell wie es ging rüberzukommen, schon quietschten die Bremsen. Da war einer der bremste und uns rüber winkte, ein unaufmerksamer Zeitgenosse dem es nicht mehr reichte, musste sogar noch in die Wiese fahren, sonst hätte es gekracht. Deutscher Autofahreralltag, rasen, dicht Auffahren und davon träumen, dass die Straßen nur für ihn allein da sind.

  4. Das oben erwähnte Überlebenstraining gilt natürlich auch für enge Kreisverkehre, nie in der Ausfahrt am rechten Rand fahren, sonst kommen Sie unter die Räder, besonders unter die von

  5. LKW, s mit Anhängern und Gliederbussen. Immer schön in der Mitte fahren und auch die Kreisverkehrsausfahrt mittig passieren, denn im Kreisverkehr fahren alle recht langsam, Sie halten den Verkehr nicht wesentlich auf.

    Eigenartiger Weise gewähren viele Autofahrer an Fußgängerüberwegen dem Radler das Überqueren des Zebrastreifens und halten an, weil sie nicht wissen, dass der Radler nur >Vorrang< hat, wenn er >an einer grünen Fahrrad-Ampel<, auf einem Radweg fährt. Nur wenn der Radfahrer sein Rad über den Zebrastreifen schiebt, hat er Vorrang. Also Vorsicht! Sie dürfen auch bei „Grün“ an Fußgängerampeln nicht einfach drüber radeln, Sie sind mit dem Rad nur Fußgänger, also absteigen und schieben. An Radfahrerampeln darf natürlich rüber geradelt werden, wenn die Ampel grün zeigt. Es versteht sich aber von selbst, dass man bei hohem Fußgängerverkehr sein Rad schiebt, auch auf Bürgersteigen und in Fußgängerzonen, die für den Radverkehr freigegeben sind, in denen man aber mit der nötigen Vorsicht radeln darf. Besondere Vorsicht gilt, wenn Kinder, alte Leute, Frauen mit Kinderwagen und Hunde auftauchen. An Engstellen, die man nicht einsehen kann gilt: Schritttempo fahren, oder notfalls absteigen. Ein großes Ärgernis, nicht nur für Fußgänger, sondern auch für disziplinierte Radler, sind die sogenannten >Kampfradler <, das sind Leute, für die die Straßenverkehrsordnung nicht existiert. Hier ist vor allem der Staat gefordert, der es aus Kostengründen vernachlässigt, an neuralgischen Punkten den Rad-Verkehr zu überwachen. Überhaupt, sind ja Verkehrspolizisten aus dem Straßenbild vollkommen verschwunden, wenn sie dann doch mal auftauchen, sitzen sie in ihren Autos und fahren zum aktuellen Verkehrsunfall, den sie eigentlich durch Ihre Präsens auf den Straßen, hätten verhindern sollen.

    Und noch ein paar Tipps:

    >Fahren sie nie auf dem Bürgersteig, das ist verboten und kostet 18 € Strafe<. Gelegentlich fahren wir aber doch auf Bürgersteigen, nämlich immer dann, wenn die Straße so gefährlich ist, dass man als Radfahrer um sein Leben bangen muss. Einen Strafzettel zu bekommen, nehmen wir dabei in Kauf. Dieses Verhalten sollte aber die absolute Ausnahme bilden. Außerdem sollte man nur mit Schritttempo fahren, genauso, wie man es auch in Fußgängerzonen tut, wo Radfahren erlaubt ist oder noch besser, dass Rad schieben, doch oft sind die Bürgersteige leer, weil alle in ihren Autos sitzen, warum sollte man dann schieben?

    Wenn ein Fahrradweg vorhanden ist, müssen Sie ihn benutzen, aber nur, wenn er auch zumutbar befahren werden kann. Ist er kaputt, im Winter ungestreut, gefährlich geschottert oder von Baumwurzeln zerstört, müssen sie ihn nicht benutzen.

    Achten Sie an Straßeneinmündungen oder Kreuzungen besonders auf Autofahrer, wenn der Radweg auf der falschen Straßenseite angelegt wurde. Autofahrer rechnen hier nicht mit Radfahrern.

    Fahren Sie nur auf der Straße, wenn kein Fahrradweg vorhanden ist, aber dort nur, wenn es eine andere Möglichkeit gibt und dann nur mit äußerster Vorsicht. Naht von hinten ein Auto, immer in den Rückspiegel schauen, ob es Ihnen auch ausweicht.

    Fahren Sie mit Ihren Kindern unter 10 Jahren immer auf dem Bürgersteig, das ist erlaubt.

    Wird am rechten Fahrbahnrand ein Schutzstreifen, verkehrssprachlich: „Bedarfsstreifen“, für Radfahrer markiert, dann dürfen andere Fahrzeuge die Markierung bei Bedarf überfahren. Der Schutzstreifen ist aber kein Radweg, sondern lediglich ein, durch eine Markierung nach § 39 Abs. 3 StVO, ausgewiesener Schutzstreifen für Radfahrer, auf dem sie Vorrechte genießen.

    Achten Sie immer auf Autotüren von parkenden Autos. Schauen sie hinten durch das Rückfenster oder in den Rückspiegel des Autos, ob jemand auf der Fahrerseite drinsitzt! Der könnte gerade aussteigen wollen. Besonders gefährlich sind die Beifahrertüren!

    Fahren Sie immer mit einer durchschnittlichen Trittfrequenz, zwischen 50 – 80 Pedalumdrehungen in der Minute. So erreichen Sie eine hohe Akku-Reichweite und schonen Bänder, Sehnen und Gelenke, Muskulatur und Kreislauf werden es Ihnen danken.  Das setzt voraus, dass Sie schaltfreudig fahren, also den Motor nicht quälen, aber auch nicht überdrehen dürfen. Immer mit flottem Tritt unterwegs sein. Anfänger verfallen durch die Motorunterstützung oft in den Fehler im hohen Gang zu treten, der Effekt ist wie beim Autofahren, wo man lange üben muss, um die mittleren Motordrehzahlen, mittels Getriebe auf die jeweilige Geschwindigkeit und die Verkehrssituationen anzupassen. Das heißt für unser Pedelec, vorausschauend schalten, während des Anhaltens schon vorsorglich in kleinere Gänge schalten, sodass man zum Anfahren bereit ist, denn im Gegensatz zum Auto, wo man an der Ampel einen kleinen Gang einlegt, muss beim Pedelec zum Schalten die Tretkurbel gedreht werden. Nur die NuVinci Nabe macht hier eine Ausnahme, sie lässt eine Voreinstellung zu und ist sofort startbereit.

    Haben Sie mal vergessen vor dem Anhalten einen niedrigen Gang zum schnellen Starten einzustellen, schalten Sie trotzdem zwei Gänge runter und fahren Sie dann nur mit leichtem Pedaldruck an und erhöhen Sie die Geschwindigkeit erst, wenn Sie merken, dass die Gänge eingerastet sind. Wenn es verkehrsbedingt darauf ankommt schnell zu starten, heben Sie das Hinterrad kurz hoch und drehen die Tretkurbel mit dem Fuß weiter, bis der Startgang eingerastet ist. Sollte Ihr Rad mit Gepäck zum Hochheben zu schwer sein, hilft ein kleiner Trick, den ich weiter oben schon beschrieben habe. Man stellt kurz die Fußstütze aus, kippt das Rad auf sich zu und kann dann die Tretkurbel durchdrehen, weil das Hinterrad vom Boden freikommt. Kommt eine Steigung in Sicht, schalten Sie lieber einen Gang zu viel runter, hochschalten kann man am Berg immer, mit dem runter schalten wird es da etwas schwieriger, deshalb sollte man es oft trainieren. Sie haben am Berg nur eine winzig kleine Schaltpause zur Verfügung, können Sie die nicht umsetzen, müssen Sie unweigerlich absteigen. Der Radfahrer sagt dann: Ich habe mich verschaltet. Damit Ihnen das nicht passiert, nehmen sie vor dem Schaltvorgang einen ganz kleinen „Anlauf“, treten Sie mit aller Kraft kurz in die Pedale, dann nehmen Sie die Muskelleistung weg und schalten im gleichen Moment wo das Rad noch vorwärts läuft in den nächsten gewünschten Gang um. Dann feinfühlig erspüren, ob der Schaltvorgang erfolgreich war und weitertreten. Wenn Sie das richtig beherrschen, werden Sie immer ohne Schaltgeräusche, Ketten- und Zahnkränze schonend fahren.

    Fahren Sie nie ohne Helm, Ihr Kopf ist der höchste Punkt des >Fahrzeugs<, er knallt bei einem Sturz aus zwei Meter Höhe auf die Straße und glauben Sie bloß nicht, dass Sie diese Fallhöhe + Geschwindigkeit mit Ihren Händen auffangen können. Hinzu kommt, dass Ihre Kleidung auf Beton und Makadam, den Sturz abrupt abstoppt, durch diesen Nebeneffekt, überschlagen sich Zweiradfahrer bei Stürzen. Wenn Sie es nicht glauben, dann werfen Sie mal einen kleinen, kopfgroßen Kürbis mit Schwung aufs Pflaster, so ungefähr würde dann Ihr Kopf nach einem Sturz aussehen!

    Schalten Sie die Beleuchtung ein, auch tagsüber. Ziehen Sie sich grelle, auffällige Kleidungsstücke an. Wir bevorzugen orange Warnwesten, die kann man im Handel für 5 - 10 € erwerben kann. Der Effekt ist phänomenal, Autofahrer bemerken plötzlich den Radler. Rot – Aha, da vorn ist was - genau diese Aufmerksamkeit wollen wir ja erreichen, nicht weil wir uns für etwas Besseres halten, sondern weil wir im Verkehr die gleichen Rechte genießen wollen, wie die Autofahrer.

    Wenn Sie zum Abbiegen die Hand heraushalten, schwenken Sie sie immer von oben nach unten. So machen Sie andere Verkehrsteilnehmer, insbesondere Autofahrer, besser auf sich aufmerksam, weil menschliche Augen Bewegungen schneller erfassen können, als unbewegliche Objekte.

    Achten Sie auf Sand, Schotter, Bordsteinkanten, nasses - rutschiges Gras, große Schlaglöcher, Bahnschienen und Kanaldeckel, es sind die größten Feinde des Radfahrers.

    Fahren Sie nie zu dicht am Straßenrand, Sie haben dann keine Ausweichmöglichkeit mehr nach rechts, denn dort ist die Bordsteinkannte, oder der Straßengraben.

    Radeln Sie nie mit Musik-Ohrenstöpseln, Sie überhören überlebenswichtige Verkehrs-Geräusche, Sie berauben sich um eines Ihrer wichtigsten Sinne, mit der Sie die Evolution, zum Kampf ums Überleben ausgestattet hat.

    Wenn Sie Ihr Rad mit der Fahrradstütze abstellen, auch nur kurz, schieben Sie das Hinterrad-Rahmen-Schloss zu, dann rollt es nicht mehr weg.

    Sie haben immer etwas zu transportieren, nehmen Sie bei kleinen Fahrten immer eine Packtasche mit, auf größeren besser zwei.

    Denken Sie an ausreichend warme Wetterbekleidung und bei größeren Touren an Wäsche zum Wechseln.

    Vergessen Sie nie eine volle Trinkflasche und ein Schokoriegel, ist auch nicht verkehrt, der liefert Energie.

    Auf längeren Touren etwas zu essen mitnehmen, immer etwas „reinschieben“ und wenn es auch nur ein Müsliriegel ist, dann bekommen Sie nie den sogenannten „Hungerast“, das ist eine Situation bei der Ihr Körper seine letzten Energiereserven aufgebraucht hat und streikt, Sie können einfach nicht mehr weiter. Wenn Sie erst dann etwas essen, dauert es mindestens zwei Stunden, bis die Depots wieder aufgefüllt sind.

 

Doch nun genug, ich hoffe Ihnen verehrter Leser, ein paar hilfreiche Tipps und Anregungen gegeben zu haben oder habe ich Sie nun vom Radfahren gründlich abgeschreckt? Ein kleiner Trost bleibt uns Radlern, man fährt nicht nur in der Stadt, sondern meist auf autofreien Wegen, was die Unfallgefahren erheblich reduziert. Wenn Sie ein wenig Routine entwickelt haben, werden Sie mit dem Rad genau so sicher wie mit dem Auto unterwegs sein, und sich mit Ihrem neu erworbenem Fahrradblick, auch in unbekannten Fahrrad-Gefilden zurechtfinden. Haben Sie wegen der Anschaffung eines Elektrorades immer noch Zweifel, gehen Sie in ein Fahrradgeschäft und leihen Sie sich für einen halben Tag ein Pedelec aus, tanken Sie dieses neue Radgefühl, es ist unbeschreiblich schön, es fühlt sich an als ob ein Engel schiebt.

 

Wie Sie sicher verstehen werden, übernehme ich für meine unwissenschaftlichen Anregungen und Ratschläge keine Haftung. Ich wünsche Ihnen allzeit gute unfallfreie Fahrt auf allen Fahrradwegen.

 

 

 

Horst Reiner Menzel

 

doremenzel@gmx.de